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Philip Julius

Inklusions-Vorzeigepartnerschaft im Zoo Osnabrück

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Inklusions-Vorzeigepartnerschaft im Zoo Osnabrück

Der Zoo Osnabrück erweitert sein Inklusions-Engagement um einen zentralen Meilenstein: Als erste Freizeiteinrichtung in Osnabrück baut der Zoo einen speziellen Pflegeraum für stark mobilitätseingeschränkte Besucher. Die entsprechenden Pläne stellten der Zoo und die Lebenshilfe Osnabrück beim Lebenshilfe-Sommerfest am Sonntag, 2. September im Zoo vor.Jährlich besuchen rund eine Million Besucher den Osnabrücker Zoo – darunter eine große Anzahl an mobilitätseingeschränkten Menschen. „Die Barrierefreiheit und der Inklusionsgedanke sind daher für uns von zentraler Bedeutung – insbesondere bei der sehr herausfordernden Topographie am Schölerberg. Schließlich möchten wir möglichst viele Menschen an die Tiere und Themen wie Natur- und Artenschutz heranführen“, hob Zoo-Geschäftsführer Andreas Busemann vor den rund 250 eingeladenen Lebenshilfe-Gästen heraus. Herausragende Beispiele für bereits umgesetzte Maßnahmen für eine gelungene Barrierefreiheit seien die Höhenpfade in den Tierwelten „Kajanaland“ und „Manitoba“, die ebenerdig an die Rundwege anknüpfen und gut mit einem Rollstuhl zu befahren sind, oder der kostenlose Verleih von E-Mobilen dank der Firma Gehrmeyer.

„Dennoch gibt es noch einiges zu tun auf unserem Inklusionsweg“, räumte Busemann ein. „Hierfür sind Partnerschaften wie mit der Lebenshilfe Osnabrück enorm wichtig, um die Bedürfnisse und Ansprüche der durch Behinderungen eingeschränkten Besucher genau zu kennen.“

Zoobesuch bislang schwer planbar
Mitte des Jahres war der Vorstand der Lebenshilfe Osnabrück an den Zoo herangetreten. „Aus unserer Mitgliederschaft heraus war der Wunsch geäußert worden, dass ein spezieller Pflegeraum den beliebten Zoobesuch enorm erleichtern würde“, berichtete Franz Haverkamp, Vorsitzender der Lebenshilfe Osnabrück. „Für Familien mit schwerst-mehrfachbehinderten Angehörigen ist ein Zoobesuch meist nur schwer planbar oder muss gar abgebrochen werden, da bislang insbesondere eine Liegemöglichkeit für die spezielle Pflege wie dem Windelwechsel fehlte.“ Mit seinem Anliegen stieß Haverkamp sofort offene Türen auf: „Der Zoo hat unser Anliegen direkt aufgenommen und sich an die Umsetzungsplanung gemacht.“
Vom Pflegerraum zum Pflegeraum

Schnell fiel die Wahl auf den nicht mehr genutzten Tierpflegerraum am Giraffenspielplatz. „Die Gegebenheiten wie die Lage und die Größe des Raums waren nahezu perfekt, so dass wir gemeinsam mit der Lebenshilfe die konkreten Planungen anstoßen konnten“, erläuterte Zoo-Geschäftsführer Busemann. Auf einer Fläche von 14 Quadratmeter erhält der bereits entkernte Raum eine höhenverstellbare Toilette sowie ein höhenverstellbares Waschbecken. „Kernstück des Pflegeraums wird die elektrisch höhenverstellbare Pflegeliege“, so Busemann weiter. Diese spezielle Pflegeliege wird komplett von der Lebenshilfe Osnabrück finanziert. „Für die restliche Investitionssumme suchen wir noch weitere passende Partner“, ergänzte der Zoo-Geschäftsführer.

Inklusions-Meilenstein für Osnabrück
„Der neue Pflegeraum im Zoo ist ein ganz besonderer Inklusions-Meilenstein für Osnabrück“, zeigte sich Franz Haverkamp überzeugt. „Von daher beteiligen wir uns als Lebenshilfe nicht nur ideell, sondern auch finanziell an diesem wunderbaren Projekt.“ Zum Start der kommenden Sommersaison soll der neue Pflegeraum im Zoo umgebaut und eingerichtet sein. „Wir sind froh und dankbar, dieses tolle Projekt heute gemeinsam unseren Mitgliedern vorstellen zu können und hoffen, dass dieses großartige Inklusions-Projekt viele weitere Nachahmer in der Region findet.“

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