Im Zeichen der Krise
Das Coronavirus, das Tag für Tag mehr zu einer Herausforderung für uns alle wird, bedeutet einen stressvollen Ausnahmezustand für Familien mit mehrfach-schwerstbehinderten Menschen. Fast alle Unterstützungs- und Entlastungsangebote sind geschlossen. Ob Schulen, Tagesförderstätten, Kurzzeitpflegen - viele Therapeuten mussten ihre Arbeit einstellen, gewohnte Routinen brechen weg, weil unsere Zielgruppe zu den Hochrisikogruppen gehört und eine Ansteckung tödlich sein kann. Die Folge: Die Eltern müssen die Last der Pflege ertragen - und das rund um die Uhr.
Entsprechend viel haben wir vom Philip Julius e.V. derzeit zu tun. Und unsere Hilfe kommt an.
- Für zwei Kinder haben wir eine Notunterbringung organisiert, weil die Eltern die Pflege nicht mehr bewältigen konnten. Das eine Kind konnten wir im Haus Atemzeit in Wölfersheim unterbringen, das andere hat einen Platz im Fachpflegezentrum Lorsch bekommen.
- Für eine weitere Familie konnten wir kurzfristig einen Pflegedienst vermitteln, der bei der 24-Stunden-Pflege zuhause unterstützt.
- Wir haben einige Familien dabei unterstützt, Leistungen (z.B. Notfall-KiZ, Pflegeunterstützungsgeld) zu beantragen, um den Einkommensausfall abzufedern.
- Auch konnten wir einer Familie mit zwei an spinaler Muskelatrophie erkrankten Kindern den Einbau eines Treppenlifts über zwei Stockwerke ermöglichen. Wir übernahmen die Beantragung bei Förderstiftungen und der Lift ist seit vergangener Woche in Betrieb.
- Wir haben eine Krisenhotline und einen Corona-Blog aufgebaut und bieten den Eltern gezielt psychologische Hilfe an.
Seit Aufnahme ihrer Tätigkeit zum 01.11.2020 haben die Mitarbeiterinnen in unserer von der Aktion Mensch geförderten Beratungsstelle bereits über 100 Fälle bearbeitet.
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