Über sein Patenkind
Jens Hajek erzählt
Schirmherr, das war für mich bislang eine Funktion, die ich entweder mit hohen Politikern oder berühmten Sportlern in Verbindung gebracht habe. Nun bin ich weder das Eine noch das Andere – und doch bin ich Schirmherr des Philip Julius e. V.
So sehr ich mich darauf freue, in dieser Funktion aktiv zu werden, so groß ist auch der Respekt vor der Aufgabe. Denn rückblickend muss ich gestehen, dass ich als Patenonkel von Philip nicht unbedingt eine glanzvolle Leistung abgeliefert habe. Ich hatte mehr von mir erwartet.
Die räumliche Distanz zu meinem Patensohn (erst Moskau, dann Oberursel) und mein „Nomadenleben“ als Schauspieler sind da sicher eine mögliche, aber dennoch nur schwache Entschuldigung. Philip war kein Patensohn, bei dem man zum Geburtstag oder Weihnachten mit dem neusten Lego Set oder einer tollen Carrerabahn punkten konnte. Am Wochenende gemeinsam ins Fußballstadion gehen oder einen aufregenden Tag im Phantasialand verbringen? – nicht möglich.
Warum Jens Hajek Philip Julius e.V. unterstützt
„Eine Ahnung von den Herausforderungen“
Wie viele andere Menschen auch, war ich im Umgang mit einem schwerstbehinderten Kind unsicher und ein wenig hilflos – auch wenn mein Freund Jörg mich hat wissen lassen, dass ich mich „wacker geschlagen“ hätte.
Dennoch habe ich durch Gespräche mit seinem Vater und bei meinen viel zu seltenen Besuchen eine Ahnung davon bekommen, was es bedeutet, mit einem Kind wie Philip zu leben und welche großen Schwierigkeiten und Herausforderungen es im täglichen Alltag zu bewältigen gilt.
Es macht mir jedes Mal große Freude, den Verein in meiner Eigenschaft als Schirmherr zu unterstützen, sei es durch Moderation verschiedenster Veranstaltungen oder durch Spendenaufrufe oder -aktionen in meiner Tätigkeit als Schauspieler.
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Jens Hajek im Interview
„Jedes einzelne Projekt liegt mir am Herzen“
Philip Julius e. V.: Du kennst Jörg Eigendorf, unseren Vorstand, schon seit deiner Kindheit. Woher und seit wann kennt ihr euch?
Jens Hajek: Wir haben uns in der Grundschule kennengelernt, als er in der 2. Klasse dazukam.
Was ist die prägendsten Erinnerungen, die euch miteinander verbindet?
Wir haben in der Theater AG gemeinsam die Brüder Moor in Schillers „Die Räuber“ gespielt und später zusammen die Abi-Rede gehalten, dann meine Besuche bei ihm in Moskau, und natürlich diverse Feiern in der Jugend :-).
Du bist Patenonkel von Philip Julius. Erinnerst du dich an einen besonderen Moment mit Philip?
Wenn ich Jörg besucht habe und gesehen habe, wie liebevoll er mit Philip umgegangen ist, hat es mich sehr berührt und ich kam mir im Vergleich dazu eher immer sehr unbeholfen vor…
Wie kam es dazu, dass du Schirmherr von Philip Julius e. V. geworden bist?
Jörg hat mich gefragt – und ich fühlte mich sehr geehrt!
Gibt es bestimmte Projekte des Philip Julius e. V., die dir besonders am Herzen liegen, und warum?
Nachdem ich einmal erleben durfte, wie wundervoll die Atmosphäre bei der Atempause ist, weiß ich, wie wichtig diese für die Familien ist. Aber jedes einzelne Projekt liegt mir natürlich am Herzen
Kannst du uns von einer bewegenden Geschichte erzählen, die dir im Rahmen deiner Arbeit mit dem Verein besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Der Besuch von Kenan am Set von „Unter Uns“ war ein absolutes Highlight – nicht nur für ihn und mich, sondern auch für das gesamte Team hier im Studio, die Kenan alle herzlich aufgenommen haben.
Was wünscht du dir für die Zukunft des Philip Julius e.V. und für Familien mit schwerstbehinderten Kindern?
Dass Philip Julius durch seine Arbeit weiterhin den betroffenen Familien helfen kann und dass die Zahl der Familien, denen geholfen werden kann, weiter steigt.
Glücksmoment: Kenan trifft Jens Hajek
Der 17-jährige Kenan lebt die meiste Zeit im Rollstuhl, weil er seinen Körper nicht steuern kann. Seine Arme werfen sich immer wieder von allein durch die Luft, sein Kopf überstreckt sich und sein Mund gibt unverständliche Laute von sich. Kenan hat seit der Geburt, als er zwei Minuten keinen Sauerstoff bekam, keine Kontrolle mehr über seine Motorik.
Wenn man ihn erlebt, kann man sich nur schwer vorstellen, dass dieser junge Mann sich voll und ganz bewusst ist, was um ihn herum geschieht. Genau das aber wird offensichtlich, als Kenan auf der Weihnachtsfeier unseres Philip Julius-Vereins im unseren Schirmherr Jens Hajek entdeckt. Auf einmal ist Kenan sehr aufgeregt. Seinem Vater Erdal Terzi wird sofort klar, dass etwas Besonderes geschehen sein muss und er versteht schnell, worum es geht: Jens spielt den Bauunternehmer Benedikt Huber in der Serie „Unter Uns“ auf RTL, und genau diese Serie schaut sich Kenan jeden Abend an. Die Weihnachtsfeier wird so ein besonderes Erlebnis für Kenan – und für Jens. Am Ende des Abends lädt unser Schirmherr Kenan mit Vater Erdal und Mutter Silvia nach Köln zu RTL ein, damit er einen Blick hinter die Kulissen werfen kann.
Es sind diese Momente, wie die Begegnung von Kenan und Jens Hajek, die für die große Idee hinter unserem Verein stehen. Es geht darum, den Menschen das Besondere des Moments zu ermöglichen und spürbar zu machen. Momente, die zeigen, wie wertvoll und schön jedes Leben sein kann – ganz gleich, wie beeinträchtigt es ist.