Großes Glück in engen Grenzen – wer war Philip Julius?
Die Geschichte von Philip Julius
„Dieses komplett aus dem Leben geworfen zu werden, ohne einen Weg zu sehen,
das ist eigentlich das, was ich am Dramatischsten für uns empfunden habe“
Katrin Eigendorf
Das, was Katrin und Jörg Eigendorf in dieser Situation als am schlimmsten erleben, ist die Erfahrung totaler Hilflosigkeit angesichts der Schwerstbehinderung ihres Sohnes. Da gibt es keinen, an den sie sich für konkrete fachliche Unterstützung wenden können, keinen, der ihnen zeigt, was sie jetzt tun können. „Dieses komplett aus dem Leben geworfen zu werden, ohne einen Weg zu sehen, das ist eigentlich das, was ich am Dramatischsten für uns empfunden habe“, sagt Katrin Eigendorf im Rückblick. „Dass wir uns diese einzelnen Schritte wirklich erkämpfen mussten.“
Berufsbedingt verbringen die Eigendorfs die ersten Jahre nach Philip Julius‘ Geburt in Moskau. Dort wird 1995 auch seine Schwester geboren. Die Suche nach medizinischen Lösungen haben Katrin und Jörg Eigendorf inzwischen aufgegeben. Für sie steht jetzt im Fokus, die Lebensqualität ihres Sohnes zu verbessern und ihm alles Glück zu ermöglichen, das in ihrer Macht steht. In Russland ist Philip Julius mit intensiver Krankengymnastik und seiner Patin sowie einem Kindermädchen, die die Betreuung übernehmen, wenn seine Eltern es nicht können, gut versorgt. Mit der Rückkehr nach Deutschland 1999 wird es schwieriger.
Der integrative Kindergarten, der Philip Julius zunächst aufnimmt, ist mit der Versorgung des schwerstbehinderten Jungen deutlich überfordert, die Betreuung zu Hause wird trotz Einstufung als Härtefall nur zum Teil von der Pflegekasse übernommen. Mit der Johann-Peter-Schäfer-Blindenschule in Friedberg findet sich schließlich eine Einrichtung, die den Bedürfnissen von Philip Julius gerecht wird.
„Wer aber das Glück immer nur außen sucht, der wird es in sich nicht finden.
Das hat das Leben mit Dir uns gelehrt.“
Jörg Eigendorf in einem Brief an seinen verstorbenen Sohn
Mit dem Blick auf das Ende der Schulzeit stellte sich die Frage nach einer angemessenen Unterbringung ihres Sohnes für Katrin und Jörg Eigendorf erneut. Dabei ist das Angebot an nachschulischer Betreuung für Menschen wie Philip Julius klein und das, was die Eigendorfs bei ihren Besuchen der Einrichtungen erleben, frustrierend.
Schließlich kommt es jedoch anders. Im Sommer 2011, Philip Julius ist 17 Jahre alt, stirbt er unerwartet an einem Zusammenbruch seines linken Lungenflügels.
In zwei Briefen wendet sich Jörg Eigendorf in bewegenden Worten an seinen Sohn und beschreibt, wie weit das Leben und wie tief das Glück trotz oder gerade mit so engen äußeren Grenzen sein kann.
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Der Abschiedsbrief seines Vaters an Philip
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Der zweite Brief seines Vaters 12 Jahre nach Philips Tod
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Zitate über Philip Julius
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